
Bestandsbewirtschaftung und Umweltschutz
Gemeinsames Erbe
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Fische verharren nicht an einer Stelle, sondern folgen ihren natürlichen Instinkten quer durch alle Meere. Die Regierungen der einzelnen Länder haben sich darauf geeinigt, vor ihren Küsten ausschließliche Wirtschaftszonen mit einer Breite bis zu 200 Seemeilen zu errichten. Der Küstenstaat besitzt die Nutzungsrechte an allen hier vorkommenden Bodenschätzen. Die Nutzung der Fischvorkommen dagegen war naturgemäß schon immer schwieriger zu regeln.
Fische sind eine natürliche, bewegliche, nachwachsende Ressource. Ihre Reproduktion verläuft ohne notwendige Eingriffe und ohne Kosten. Allerdings wandern Fische mitunter über enorme Entfernungen. Sie gehören niemandem, bevor sie nicht gefangen sind. Gleichzeitig geht mit jedem Fisch, der aus dem Meer entnommen wird, den übrigen Fängern ein Fisch verloren. Verhalten und Erfolg eines Fischers berühren folglich unmittelbar alle übrigen Fischer.
Diese Abhängigkeit von und die Anfälligkeit gegenüber Tätigkeiten von Dritten sind unvermeidbar. Fischbestände gelten weiterhin als Gemeinbesitz, Teil unseres gemeinsamen Erbes, das gemeinsam verwaltet werden muss.
Der Einsatz von Fangmethoden und -geräten muß gesteuert werden.Über die Frage, ob sich der Fischfang auf Dauer aufrechterhalten lässt, entscheiden nicht nur die dem Meer entnommenen Mengen, sondern auch die Arten und Größen sowie die verwendeten Fangmethoden und die Gebiete, in denen gefischt wird.
Wenn auch künftige Generationen in den Genuss dieses Erbes kommen sollen, muss daher festgelegt werden, in welchem Umfang, mit welchen Methoden und mit welchem Fanggerät gefischt werden darf.
Gemeinsames Management
Zwar gab es in der Geschichte des Fischfangs auch hin und wieder Konflikte, im allgemeinen jedoch war man bemüht, bei der Suche nach Lösungen für gemeinsame Probleme zusammenzuarbeiten. Fischfang und Aquakultur sind in Küstenregionen und ländlichen Gebieten wichtige Nahrungsmittellieferanten und stellen dringend benötigte Arbeitsplätze. Damit Fischfang und Aquakultur jedoch erfolgreich betrieben werden können, müssen die Meeresökosysteme geschützt werden. Die größten Gefahren sind eine übermäßige Nutzung und die Verschmutzung der Meere. Die Folgen dieser Gefahren sind grenzenlos. Daher müssen sie gemeinsam bekämpft werden.
Fischfang, Aquakultur und die Europäischen Union
In der Europäischen Union gibt es noch einen weiteren Grund für ein gemeinsames Fischereimanagement. Als die Grundsätze der ursprünglichen Gemeinschaft aufgestellt wurden, war man sich einig, dass der Fischereisektor genau wie die Landwirtschaft der Gemeinschaft unterstellt werden sollte, um die Nahrungsmittelversorgung zu garantieren.
Die Zukunft der Fischwirtschaft hängt von der verantwortungsvollen Ausübung der Fischerei ab.
Die Gemeinschaft wurde gegründet, um den Frieden in Europa zu sichern und den Wohlstand zu fördern. Die Maßnahmen zur Verwirklichung dieser Ziele beinhalten auch die Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung von Regionen, in denen Arbeitsplätze und Erwerbsmöglichkeiten Mangelware sind. Fischfang und Aquakultur können einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt leisten.
Die Gemeinsame Fischereipolitik spielt daher in der Europäischen Union eine wichtige Rolle. Sie muss sich mit den biologischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten der Fischerei befassen. Die Gemeinsame Fischereipolitik trifft aufeinander abgestimmte Maßnahmen in den Bereichen:
(a) Erhaltung, Bewirtschaftung und Nutzung der lebenden aquatischen Ressourcen,
(b) Begrenzung der Auswirkungen der Fischerei auf die Umwelt,
(c) Bedingungen für den Zugang zu Gewässern und Ressourcen
(d) Strukturpolitik und Steuerung der Flottenkapazität,
(e) Kontrollen und Durchsetzung der Vorschriften,
(f) Aquakultur,
(g) gemeinsame Marktorganisation und
(h) international Beziehungen.
Ausführlichere Informationen über Bestandsbewirtschaftung und Umweltschutz:
Erhaltungsmaßnahmen
Flottenmanagement
Umweltthemen
Diskussion über die auf Nutzungsrechten basierenden Bewirtschaftungsinstrumente in der Fischerei









